Biken im Bergwerk 2015
Mittwochs nach dem Biken saßen wir wie immer bei einem leckeren Bier und quatschten über alles Mögliche, als die Idee aufkam im Salzbergwerk bei einem Mountainbike- Event über 40 km unter Tage mitzumachen. Hatten allerdings das Pech, dass dieses Event schon ausgebucht war. Also suchten wir weiter und wurden in Thüringen fündig. Hier bot man uns Biken im Erzbergwerk Untertage an. der Unterschied zu dem Salzbergwerk war, dass man nicht in Riesigen Hallen in ca. 700 m Tiefe sondern in engen und flachen Stollen bis ca. 30 m Tiefe unterwegs ist. So entschlossen wir uns für ein Wochenende auf den Weg nach Thüringen zumachen. Es sollte im Januar sein, den Untertage interessiert das Wetter nicht.
Endlich kam das Wochenende. Freitags luden wir die Fahrräder in den Transporter, den wir von der Firma Biernath zur Verfügung gestellt bekamen. Samstags um 6:00 Uhr, starteten Ötzi, -,Hans- Gerd, Karsten, Lars, Markus, Thomas, Udo und Ich (Tim) mit Transporter und einem Van und Uwe aus Stuttgart kommend Richtung Gosswitz in Thüringen im Saaleland. Nach ca. 6 Std. mit Kaffeepausen kamen wir in dem kleinen Ort Gosswitz an. Hier war der Hund begraben. Unsere Unterkunft lag in der Nähe des Thüringer Meers einem großen Stausee mitten in einem großen Waldgebiet. Die Feriensiedlung in der wir uns einqutierten war noch aus DDR Zeiten. Die Zimmer waren einfach eingerichtet aber sauber und ein Restaurant gab es auch.
Uwe kam fast zeitgleich mit uns an. Als erstes nach dem Einchecken ging es auf die Räder, um die Gegend zu erkunden. Schön war, dass der Bikespaß direkt an der Zimmertür anfing. Über kleine Waldwege ging es erstmal Richtung Thüringer Meer. Auf der Strecke gab es wunderbare Aussichtspunkte mit Blick auf den Stausee. Es ging erst viel bergab und wir erreichten die Staumauer, welche wir überquerten. Auf der anderen Seite gab es wieder ein paar kleinerer Trails und anschließend ging es durch den Wald wieder Richtung Feriensiedlung. Hier entschlossen wir uns noch zur Zeitabstimmung die Strcke zum Bergwerk zu fahren, damit wir eine Vorstellung bekamen wie lange wir am nächsten Tag für die Anfahrt brauchten.
Abends gingen wir ins Restaurant, das zur Feriensiedlung gehörte. Es wurde ein lustiger Abend, der mit Speisen und Getränken aus Thüringen anfing und mit Kaiserschmarn (stand nicht auf der Karte) und viel Ramazotti endete.
Sonntagmorgen um 8:00 Uhr saßen wir beim Frühstück wieder zusammen. Um 9:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Bergwerk. Da unsere Gruppe so groß war, wurden wir von 2 Guides empfangen. Im Betriebsgebäude des Bergwerks bekamen wir Verhaltensmaßnahmen erklärt, da es insgesamt 1000 km Strecke Untertage gibt und wenn man sich nicht auskennt, wäre man verloren.
Im Stollen ist das ganze Jahr eine Temperatur von 9° C, sodas wir unsere Winterausrustung nicht brauchten. Dann ging es endlich los und wir rollten zum Eingang. Es ging durch ein großes Tor und eine Treppe hinunter, die wir nicht fahren durften, weil am Ende ein Sicherungskasten stand, den schon so mancher Biker mitgenommen hatte.
Wir sammelten uns in einem großen Stollen, überprüften nochmals unsere Lampen wobei die Helmlampen seitlich angebracht waren, damit wir sie nicht an den niedrigen Stellen an der Decke zerstören. Es ging los, wie eine Entenfamilie, vorne der 1. Guide, 10 Burgstüzer und am Ende der 2. Guide, damit keiner verloren geht. Anfänglich war es lockeres einrollen aber nach ein paar Minuten wurde die Strecke anspruchsvoller und es war erstaunlich was hier von den Guides in die Stollen gebaut wurde.
Es ging über Gleise, Treppen, kleine Sprünge, Absätze und Anliegerkurven, also alles was das Bikerherz höher schlagen lässt. Immer wieder mussten wir den Kopf einziehen oder den Lenker durch Engstellen zirkeln um wieder mit Speed über den nächsten Anlieger zu knallen. Uns wurde auch etwas über die Geschichte des Stollens erzählt und nach 3 Std war es leider vorbei. Aber wir waren glücklich und dreckig, so ein richtig schöner Tag.
Es ging nochmal in die Unterkunft zum duschen um dann wieder die Heimreise anzutreten.